Mit Fenasterid das in den USA seit Ende 1997, in Deutschland seit 1999 auf dem Markt ist, steht erstmals ein Medikament zur Verfügung, das in hohem Prozentsatz den hormonell bedingten Haarausfall stoppen und einen verstärkten Haarwuchs induzieren kann. Der pharmakologische Wirkstoff blockiert dabei ein Enzym, die 5-alpha-II-Reduktase, die Testosteron in Dihydrotestosteron (DHT) umwandelt. DHT wird folglich in geringerem Maße gebildet, was auch die positiven Wirkungen dieser Substanz erklärt. Denn DHT bewirkt im Zellkern bei entsprechender genetischer Disposition einen zunehmenden Schwund (Atrophie) des Haarfollikels. Bei einem Drittel der Probanden wurde verstärktes Haarwachstum, bei zwei Drittel ein Sistieren des Haarausfalls beobachtet. Das heißt, durch die tägliche Einnahme einer Tablette kann zumindest mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Haarausfall gestoppt werden.
Das Präparat kann allerdings nur dann wirken, solange noch Haarwurzeln vorhanden sind. Sind diese bei ausgeprägter Glatzenbildung vollständig atrophiert, so ist eine medikamentöse Therapie sinnlos. Es ist allerdings eine dauernde Einnahme des Präparates erforderlich, um den Haarausfall wirksam zu bekämpfen.
Andere lokal wirksame Mittel, die als Tinktur auf dem Markt sind enthalten Minoxidil oder verwandte Wirkstoffe und können ebenfalls den Haarausfall reduzieren. Die orale Therapie ist nur bei Männern, die äußerliche Behandlung der Kopfhaut sowohl bei Frauen, als auch bei Männern möglich.
Bei diffusem Haarausfall wird die Haarwurzel oftmals nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt.
Eine Ursachensuche und die gezielte Behandlung sind hier in erster Linie erforderlich.