Gynäkomastie (Frauenbrüstigkeit)
Eine gutartige Vergrößerung der männlichen Brustdrüse ist in der Pubertät häufig anzutreffen (60-70%). Diese bildet sich jedoch in den meisten Fällen wieder zurück. Im Erwachsenenalter tritt die Gynäkomastie bei Männern in 30-40% auf.
Wir unterscheiden zwischen einer Vergrößerung der Brustdrüse (Drüsengynäkomastie), einer Vermehrung von Fettgewebe (Pseudogynäkomastie) oder der Kombination dieser Erscheinungsformen. Grundsätzlich sollte eine diagnostische Abklärung erfolgen, um ein eventuell vorhandenes Mammakarzinom beim Mann auszuschließen (sehr selten).
Die häufigste Ursache für eine Frauenbrüstigkeit sind exogene Faktoren (Medikamente, Anabolika u.a.). Seltener sind endokrine Störungen ursächlich. Daneben sollten Lebererkrankungen und Tumoren ausgeschlossen werden.
Das Selbstwertgefühl der betroffenen Männer ist durch die Brustentwicklung oft erheblich beeinträchtigt.
Bei der echten Gynäkomastie (Drüsengynäkomastie) wird meist durch eine subkutane Mastektomie das überschüssige Drüsengewebe entfernt (manchmal in Kombination mit einer Fettabsaugung). Der Schnitt liegt im Bereich des Brustwarzenvorhofes und ist später kaum sichtbar. Dieser Eingriff erfolgt in der Regel in Vollnarkose. Bei der Pseudogynäkomastie, wo die Vergrößerung der Brust auf reine Fetteinlagerungen zurückzuführen ist, erreicht man mit einer alleinigen Fettabsaugung zumeist gute Ergebnisse. Die Fettabsaugung wird in Tumeszenztechnik und begleitendem Dämmerschlaf durchgeführt. Bei erheblichem Hautüberschuss ist es gelegentlich erforderlich eine Straffungsoperation anzuschließen. Diese sollte am besten in einer zweiten Sitzung nach Abschluss der Hautretraktion erfolgen.
Bei einer Schnittoperation empfehlen wir einen kurzstationären Aufenthalt (1 Nacht), bei einer Fettabsaugung kann der Eingriff auch ambulant erfolgen.
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie in einem Artikel von Dr. Wagner aus München, erschienen in „Medicine and Beauty”.